Strahlende Augen - Faszination einer Persönlichkeit auf sanften Pfoten. Glücklich kann sich der schätzen, der sein Leben in solcher Gemeinschaft auskosten kann. Dieses überaus unterhaltsame Buch ist nicht nur für Katzen - und Hundefans geschrieben, sondern für alle Menschen.
Die Autorin Sabine Runkel beschreibt in ihrem zweiten Buch sehr einfühlsam die bewegende Geschichte von “Balou“, dem kleinen, tapferen Kater.
Der Kater erzählt aus seiner Sicht wirklich hinreißend lustige, humorvolle Geschichten, die er mit seinen “neuen Brüdern“, den Mischlingshunden “Bruno und Jack“, erleben durfte. Gemeinsam erleben
sie so manche wahre Abenteuer.
Durch eine unverkennbare echte Katzensprache entsteht eine lebendige Geschichte, wie sie nicht realer sein könnte. Egal ob es ein trauriges oder ein fröhliches Erlebnis ist, Balou erzählt mit
Leidenschaft und Hingabe, da er mittlerweile einer der glücklichsten Kater auf dieser Welt geworden ist.
Doch dann nahm seine Familie noch eine kleine arme Seele in diese lustige Gemeinschaft auf ...
Was für tierische Abenteuer in dieser großen Tierfamilie erlebt werden, solltet ihr euch nicht entgehen lassen ...
Selten habe ich so ein einfühlsames Buch gelesen. Die Autorin hat das Talent sich in die Tiere hineinzuversetzen und deren Gedanken zu erspüren. Erst in einem Kapitel weiter hinten ist mir aufgefallen, dass die Zeit vor der ersten Begegnung mit Balou so wahrheitsgetreu wieder gegeben wurde wie sie nicht anders hätte sein können. Untermalt wird das Buch durch zahlreiche tolle Abbildungen und Schnappschüsse die es abrunden wie sie nicht passender zu den beschriebenen Situationen sein könnten. Zwischen den Zeilen spürt man förmlich die Liebe der Autorin für die Tieren. Sie ist auch sehr stark in der Tierhilfe engagiert da sie keine Tiere leiden sehen kann.
Kater Balou erzählt einen kleinen Teil aus seiner Geschichte, als er eines Nachts seine Geschwister besuchte...
BESUCH
Das Leben war herrlich und ich nahm mir für heute Nacht vor, endlich meine Geschwister zu besuchen. Was mir noch einfiel war, dass ich doch vor langer Zeit Hektor versprochen hatte etwas Gras
mitzubringen. Die werden mich wohl alle vermissen, dachte ich mir. Ich war ja nun schon sehr lange nicht mehr bei ihnen. Es war fast Mitternacht. Herrchen und Frauchen saßen noch im Garten,
tranken ihren Cappuccino und schauten in den Himmel, um die Sterne zu beobachten. Ich verabschiedete mich mit einem kurzen Mau und ging auf Tour.
„Pass schön auf dich auf, Balou.“ Das war immer das, was mir mein Frauchen hinterher rief, wenn ich los ging. Diese Nacht war herrlich. Ich streifte erst etwas umher und hatte Spaß
daran, kleine Motten zu fangen, dem Zirpen der Grillen zuzuhören und alles, was irgendwie interessant für mich war, zu erkunden. Auf einer schönen Wiese mit sattem, saftigem Gras zupfte ich
einige Halme ab, um diese Hektor mitzubringen. Anschließend musste ich ein weiteres Stück laufen, überquerte dabei ganz vorsichtig die schwarze Straße und stand plötzlich vor dem großen Tor des
Hofes. Soll ich wirklich da hinein gehen? Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch, wieder hier zu sein. Ach egal, versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.
Ich schlupfte durch einen kleinen Spalt des Tores und ging auf Hektor zu, der wie eh und je schon, mit einer Kette um den Hals im Hof lag. Ich begrüßte ihn mit einem Mau ... Mau ... Mau ... und
er erschrak sich so, dass er nach vorne stürzte und mich Grrrrrwau, anknurrte.
Ach, du bist es, kleiner Kater. Wir dachten schon alle, du lebst nicht mehr. Was hast du da dabei? Das ist das versprochene Gras für dich Hektor! Ich habe es nicht vergessen und ich bin extra
deswegen hier, um dir das zu bringen ... Tu mir bitte nichts, ich lege es vor dich hin ja? Er freute sich so sehr, dass ich ihn nicht vergessen hatte und schnupperte aufgeregt an dem frischen
grünen Gras. Beim Einatmen zog es die Halme immer in seine Nase mit hinein bis er niesen musste. Danke Kater, danke! Sind Fritzi und Maunzi auch da Hektor? Ja, die beiden sind in der Scheune,
aber es wird schon langsam hell und der Bauer kommt bestimmt gleich. Willst du dich nicht lieber wieder verdrücken? Ach nö, ich möchte doch erst meine beiden Geschwister noch begrüßen. Hallo ...
Halli ... Hallo ... wo seid ihr denn? Fritzi, Maunzi, seid ihr da? DAS gibt es doch nicht, der Miou ist da! Miou, wo warst du denn soooo lange, wir dachten du bist tot? Oh Miou! Sie kamen beide
auf mich zu gestürzt und schmiegten sich ganz fest an mich dran. Ich war ganz gerührt, endlich meine Geschwister wieder zu sehen. Wir verharrten einen Moment so und waren glücklich, wieder
vereint zu sein. Doch plötzlich hörten wir ein lautes Rumpeln und der Bauer öffnete das Scheunentor. Als er mich sah, schloss er das Tor sofort und stopfte unseren Eingang mit einem leeren Sack
zu. Was soll das nun werden? Maunzi meinte, dass er bestimmt nicht will, dass Miou wieder fort geht. Ohh je, ich bin gefangen! Habt ihr noch einen Ausgang gebaut, fragte ich Fritzi gleich, aber
dieser schüttelte nur traurig den Kopf und verneinte dies zugleich. Nun gut, da wird sich schon eine Lösung finden, aber jetzt erzähle ich euch erst einmal das, was mir alles passiert ist und was
ich alles erlebt hatte. Ich plapperte gleich los und berichtete, dass ich nun nicht mehr Miou heiße, sondern “Balou“ und dass ich in einer netten “Familie“ mit einem “Herrchen“, einem “Frauchen“
und mit zwei Hunden, “Bruno und Jack“, zusammen leben würde. Ganz ungläubig starrten sie mich an und hörten gebannt auf meine Worte, als ich ihnen alles ganz genau erklärte. Die Zeit verging wie
im Fluge und nachdem ich mich auch erkundigt hatte, wie es den beiden in dieser Zeit erging, wollte ich wieder nach “Hause“ gehen. Fritzi und Maunzi halfen den Sack, der unser Ausgangsloch
verstopfte, wegzuzerren. Wir waren total erschöpft und wollten schon aufgeben, als wir bemerkten, dass der Sack sich lockerte. Mit vereinten Kräften und einem festen Ruck rissen wir nochmals ganz
fest daran und wir waren wieder frei. So Balou, jetzt hau ganz schnell ab zu deiner Familie und komm >NIE<. wieder her! Ich habe euch sehr lieb ... rief ich ihnen noch hinterher und rannte
so schnell ich konnte nach Hause. Von weitem hörte ich schon die verzweifelten Rufe von Herrchen und Frauchen. Oh, was müssen die sich für Sorgen um mich gemacht haben ... ich komme ... ich komme
... Frauchen ... ich komme! Ich rannte wie ein Blitz zu meinen Lieben. Herrchen, Frauchen, ich bin da! Mau ... Mau ... Mau ...
„Mein Gott Balou! Du bist da!“ Sie kamen beide eilig auf mich zu, und dieses mal hatte nicht nur mein Frauchen, sondern auch mein Herrchen viele Wassertropfen in den Augen, die langsam
an ihren Wangen herunter liefen und auf mich tropften! Ich genoss es, von beiden gedrückt und liebkost zu werden und revanchierte mich mit schnurren ... schnurrr ... rrr ... rrrrrr ... rrr